Das Verständnis der biologischen Vielfalt ist ein Rätsel, das den Wesenskern der Ökologie ausmacht. Schon Charles Darwin beschrieb die Ehrfurcht, die diese Vielfalt in ihm auslöste, “die unendlich schönen Formen”, die sich auf der Erde entwickelt haben. Seitdem haben wir einige Puzzleteile entdeckt, die uns Aufschluss darüber geben, wie sich diese Vielfalt entwickelt hat, wie sie erhalten wird und wie sie letztlich geschützt werden kann. Wir sind jedoch noch weit davon entfernt, das gesamte Bild zusammenzusetzen. Fortschritte wurden vor allem bei einfachen Systemen, kleinen Beispielen sowie beim Verständnis und den allgemeinen Grundsätzen erzielt. Und obwohl jeder Erfolg ein Grund zum Feiern ist, zeigt die Art dieser Erfolge, dass die Menschheit noch nicht die richtigen Werkzeuge gefunden hat, um mit diversen hochkomplexen Systemen umzugehen. In der Arbeitsgruppe Biodiversitätstheorie suchen wir nach neuen Wegen, um die Komplexität großer Systeme in der realen Welt zu erfassen. Wir nutzen und entwickeln modernste Werkzeuge aus einer Vielzahl von Bereichen und Disziplinen, darunter nichtlineare Dynamik, statistische Physik, Algebra, Spieltheorie und – vielleicht am wichtigsten – Netzwerke und Datenwissenschaft.
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Möchten Sie mehr über die Menschen und ihre Projekte erfahren? Dann hören Sie sich unsere Podcast-Folgen an:
Alumni Jana – on Bacteria, Manifold Learning and Courage
Unser Team für Biodiversitätstheorie
Anurag Sau
Mathematische ModellierungBernd Michael Fernengel
Komplexe SystemeJordan Aron Gault
Theoretischer ÖkologeKate Pereira Maia
ÖkologinLaura Antonia Barth Martinez
PhysikerinMelanie Habermann
Ole Müller
Daten- und NetzwerkwissenschaftlerPedro Carrasco
Meeresökologe und ÖkosystemmodelliererNews und Artikel zum Thema
Der Ozean – ein leerer Raum?
Der Ozean wird meist als leerer Raum gesehen, zum Beispiel in Karten, wo er meist als blau schattierte Fläche neben bunten Ländern, Bergen und Tälern, Wäldern und Wüsten, Städten und Straßen dargestellt wird. Dies ist auf die traditionelle Herangehensweise an die Erstellung von Karten und das Nachdenken über Landschaften zurückzuführen (der Hinweis steckt bereits im Begriff), wobei die Menschen so weit wie möglich gehen und über die Dinge schreiben, die sie finden. Der Ozean dagegen ist für den Menschen ein unwirtlicher Ort zum Wandern, nur mit Hilfe von Hilfsmitteln wie Booten ist es möglich, die Küste zu verlassen, wodurch in unseren Köpfen das Bild einer riesigen Wüste entsteht.
Mathematik, Ökologie und das Virus
In den letzten Monaten wurde das Leben durch Covid stark beeinträchtigt. Die Pandemie hat die vorherigen Probleme, die australischen Waldbrände und das Aufkommen der Desinformation, aus den Nachrichten und aus den Köpfen der Menschen gewischt. Für den Netzwerkwissenschaftler gibt es jedoch eine wichtige Parallele: Alle diese Phänomene können als Ausbreitungsprozesse in Netzwerken verstanden werden.