Datum:

20. + 21. November, 2024

Ort:

HIFMB
Im Technologiepark 5
26129 Oldenburg
Deutschland
und online

Das Verständnis der Beziehung zwischen den Menschen und der Bewirtschaftung unserer Meere und Ozeane hat sich zu einem wichtigen Forschungsbereich am HIFMB entwickelt. Sind Sie daran interessiert, mehr über unsere Arbeit im Bereich der Meeresverwaltung zu erfahren und einer führenden internationalen Wissenschaftlerin zuzuhören, die über die wichtigsten Themen spricht, die dieses Gebiet heute prägen? Melden Sie sich gern an und besuchen Sie unsere erste sozialwissenschaftliche Meeresvorlesung.

Das diesjährige Thema der Marine Social Science Lecture lautet „Belonging“ und ist Dr. Satya Savitzky* gewidmet.

Marine Social Science Lecture

21. November
12:00 – 13:30 Uhr
Hybridformat

Associate Professor Elizabeth M. De Santo, PhD

Securitizing Marine Protected Areas: Geopolitics, Environmental Justice, and Science

Photo: Elizabeth M. De Santo

Zusammenfassung

Die enorme Zunahme der Anzahl und Größe von Meeresschutzgebieten (MPA) in den letzten zwei Jahrzehnten ist erstaunlich. Angetrieben von globalen Naturschutzverpflichtungen und Schutzgebietszielen hat die Eile, so viel Meeresfläche wie möglich so schnell wie möglich zu erhalten, Fragen zur Wirksamkeit und Gerechtigkeit aufgeworfen. Viele großflächige Meeresschutzgebiete sind zwar zu Schutzzwecken ausgewiesen, befinden sich aber in den überseeischen Gebieten ehemaliger Kolonialmächte und/oder mächtiger Akteure auf der Weltbühne und bieten diesen Ländern einen geopolitischen Vorteil und Zugang zu mineralischen und biologischen Meeresressourcen. So beträgt die Meeresfläche des Vereinigten Königreichs, Frankreichs und der USA einschließlich ihrer überseeischen Gebiete zusammen mehr als 28 Millionen Quadratkilometer, was etwa 40 % des Territoriums der zehn Länder mit der größten maritimen Präsenz ausmacht. Es ist kein Zufall, dass viele dieser Gebiete auch eine militärische Präsenz aufweisen, da sie in der Vergangenheit als Ausläufer von Imperien und Einflusssphären fern der Heimat dienten. Darüber hinaus haben Schutzgebiete im Allgemeinen ein komplexes Erbe in Bezug auf Ausgrenzung, und die MPAs sind da keine Ausnahme. Das Chagos-Schutzgebiet im Indischen Ozean ist ein besonders krasses Beispiel für das Spannungsverhältnis zwischen Geopolitik und Recht und hat zu Klagen vor den höchsten Gerichten der Welt geführt. MPAs sind auch grundsätzlich ein politisches Instrument, das für ökologische Zwecke entwickelt wurde; folglich sind sie ein Beispiel für die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik und die Herausforderungen einer wissenschaftsbasierten Entscheidungsfindung angesichts von Klimabedrohungen und Unsicherheit. In diesem Vortrag werden diese drei Facetten von MPAs – Geopolitik, Umweltgerechtigkeit und Wissenschaft – anhand von Beispielen aus Großbritannien, Frankreich, den USA und Kanada sowie mit Blick auf das neue globale Abkommen über Biodiversität jenseits nationaler Gerichtsbarkeit (BBNJ) untersucht. MPAs sind zwar ein wichtiges Instrument zum Schutz der biologischen Vielfalt, doch die neuen internationalen Ziele, wonach bis 2030 30 % der Ozeane geschützt werden sollen, erhöhen den Druck, der zur Ausweisung von „Papierparks“ führen kann, d. h. von Parks, die nur dem Namen nach existieren. Der Weg zu einem sinnvollen, gerechten und wirksamen Schutz erfordert sorgfältige und kritische Überlegungen, um dies zu vermeiden, sowie alternative und innovative Ansätze für die Verwaltung und Gestaltung von MPA.

Elizabeth M. De Santo ist Associate Professorin und Vorsitzende des Umweltstudienprogramms am Franklin & Marshall College in Lancaster, Pennsylvania, USA. Sie ist Humangeografin und hat sich auf Umweltpolitik und Governance spezialisiert, mit besonderem Schwerpunkt auf Umweltmanagement in Küsten- und Meeresgebieten. Ihr interdisziplinärer Hintergrund vereint Geographie, Umweltrecht, internationale Beziehungen, Umweltmanagement und Meereszoologie. In ihrer Lehre und Forschung untersucht Elizabeth kritisch: (1) die Wirksamkeit räumlicher Ansätze zum Schutz mariner Arten und Lebensräume und (2) Mechanismen zur Verbesserung der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik bei umweltpolitischen Entscheidungen. Ihr besonderes Interesse gilt den Herausforderungen einer effektiven Umsetzung von Meeresschutzgebieten und der Erhaltung der biologischen Vielfalt weltweit. 

Bevor sie zur F&M kam, unterrichtete Elizabeth im Programm für Meeresangelegenheiten und im College für Nachhaltigkeit an der Dalhousie University in Halifax, Nova Scotia, Kanada. Sie war auch bei der IUCN (International Union for Conservation of Nature) und dem World Environment Center tätig. Sie ist Mitglied der IUCN World Commission on Environmental Law, des Editorial Board of Marine Policy und des Editorial Advisory Board of the Journal of International Wildlife Law and Policy. Sie hat einen Doktortitel in Geografie (mit Supervision in Rechtswissenschaften) vom University College London, einen MSc in Geschichte der internationalen Beziehungen von der London School of Economics and Political Science, einen Master in Umweltmanagement von der Duke University und einen BA in Zoologie vom Connecticut College. Weitere Informationen und Links zu Veröffentlichungen und anderen Medien finden Sie unter www.emdesanto.com.

Programm

20. November: Early Career researcher day (jeder ist Willkommen!)

Aktivitäten vor Ort:

13:30 – 14:00Anmeldung
14:00 – 16:30Wokshop (Prof. Kimberley Peters)
16:30 – 16:45Poster & Kunst- Wissenschafts Session
16:45 – 17:45Kamingespräch mit unserem Gast Associate Professor Elizabeth M. De Santo
20:00Film: “Song of the Sea” im Kino Gegenlicht
(Englisch mit deutschen Untertiteln)
(Link: https://gegenlicht.net/film/die-melodie-des-meeres/)

21. November: Marine Social Science Lecture

10:30 – 11:00Anmeldung (vor Ort)
11:00 – 11:20Willkommen + Einführung (hybrid)
11:20 – 11:50Interactive Performance (hybrid)
12:00 – 13:30Vorlesung von Elizabeth M. De Santo on Securitizing Marine Protected Areas:
Geopolitics, Environmental Justice, and Science (hybrid)
13:30 – 14:15Poster + Kunst-Wissenschafts Session (vor Ort)

Die Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt. 

Which day(s) will you attend and how?(Required)
* Unfortunately the early career research workshop on Wednesday (November 20, 2024 – on-site) is fully booked. If you have further questions please contact marine.governance@hifmb.de
Privacy Settings HIFMB(Required)
Your name, affiliation and e-mail address are added to the conference mailing list to inform you about any changes. Besides that, your name and affiliation can be printed on the conference participants list which will be open to see at the conference.(Required)
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Die Marine Social Science Lecture (MSSL) ist ein Ort der Zugehörigkeit.

Die Marine Governance Gruppe engagiert sich mit einer Ethik der Fürsorge füreinander und erkennt die Bedeutung von Empathie, Mitgefühl und Verantwortung in unseren Interaktionen an. Das gilt auch für diese Vorlesung. Wir bemühen uns, ein integratives und unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem sich jeder wertgeschätzt und respektiert fühlt. Um dies zu erreichen, erwarten wir von allen Beteiligten, einschließlich der Teilnehmer, Referenten, Organisatoren und Mitarbeiter, dass sie sich an die folgenden Leitlinien halten:

Freundlichkeit, Respekt und Solidarität: Behandeln Sie jeden mit Freundlichkeit und Respekt. Anerkennen und berücksichtigen Sie die Standpunkte, Erfahrungen und Gefühle anderer. Denken Sie stets über Ihre Beiträge nach. Seien Sie sich Ihrer Position, Ihrer Privilegien und Perspektiven bewusst. Stehen Sie solidarisch zu denjenigen, die aufgrund struktureller Ungleichheiten in der Wissenschaft unterrepräsentiert sind (und stehen Sie auf).

Inklusive Sprache und Verhalten: Verwenden Sie eine integrative Sprache, vermeiden Sie Annahmen und seien Sie rücksichtsvoll, wenn Sie andere ansprechen. Abfällige oder diskriminierende Äußerungen, die auf irgendeiner Facette der Identität und deren Überschneidungen basieren, sind absolut und eindeutig inakzeptabel.

Wohlbefinden, Sicherheit und Unterstützung: Wir legen Wert auf das Wohlbefinden und die Sicherheit aller Teilnehmer und sind bestrebt, jeden, der kommt, zu unterstützen und ihm ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Wir lehnen Belästigung, Diskriminierung und unangemessenes Verhalten ab und möchten, dass die MSSL ein sicherer Ort ist. Alle Probleme können und sollten den Organisatoren der Veranstaltung gemeldet werden, die sich verpflichten, alle Angelegenheiten schnell und sensibel anzugehen. Mitglieder unseres HIFMB-Teams für Vertrauenspositionen“ werden während der Veranstaltung ebenfalls zur Verfügung stehen. Wir werden auch eine ‘Ruhezone’ einrichten.

Umweltverträglichkeit: Berücksichtigen Sie die Umweltauswirkungen der Veranstaltung und minimieren Sie den Abfall- und Ressourcenverbrauch, wann immer dies möglich ist.

Wir danken Ihnen für Ihr Engagement, diese Werte zu wahren und zu einem respektvollen und integrativen Umfeld beizutragen.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an uns: marine.governance@hifmb.de

*Publikationen von Dr. Satya Savitzky

S Savitzky, J Cidell (2023). Whose streets? Roadway protests and weaponised automobility. Antipode, 55(5), 1479-1495.

S Savitzky (2022). ‘Islands: Reclaimed–Singapore, space and the sea’, in Anderson et al. (eds) The Routledge Handbook of Ocean Space. Abingdon: Routledge, pp. 413-422.

S Savitzky (2018). Scrambled systems: the (im) mobilities of ‘Storm Desmond’, Mobilities, 13(5), 662-684.

S Savitzky (2016). Icy Futures: Carving the Northern Sea Route. PhD Thesis University of Lancaster. 

S Savitzky, J Urry (2015) ‘Oil on the move’, in Birtchnell at al. (eds) Cargomobilities: Moving Materials in a Global Age: Abingdon and New York: Routledge, pp 180-198.

T Birtchnell, S Savitzky, J Urry (2015). ‘Moving cargos’,  in Birtchnell at al. (eds) Cargomobilities: Moving Materials in a Global Age: Abingdon and New York: Routledge, pp 1-16.

T Birtchnell, S Savitzky, J Urry (2015). Cargomobilities: Moving Materials in a Global Age. Abingdon and New York: Routledge.

S Savitzky, (2015). ‘What the expansion of the Suez Canal shows about shifts in global shipping’ The Conversation (online).

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